Mit nur einem Schritt von West nach Ost wechseln. Das ist nur an wenigen Orten der Welt möglich. Einer der schönsten und bedeutendsten ist die historische Sternwarte von Greenwich in London.
Der Äquator ist die Achse, die die Erdkugel in Nord und Süd teilt. Der Äquator liegt auf dem mittleren Weg zwischen Nord und Südpol. Die senkrechte Achse, die die Welt in West und Ost teilt, also der Nullmeridian, kann aber an jedem beliebigen Ort festgelegt werden. Daher waren bis 1884 verschiedene Nullmeridiane gebräuchlich. Da internationale Reisen immer beliebter wurden, wollte man sich auf einen einheitlichen Meridian einigen. Dies geschah auf der Internationalen Meridian-Konferenz in Washington, D.C. im Jahr 1884. Die Wahl gewann das Observatorium in Greenwich, nicht zuletzt, weil es präzise Messinstrumente besaß und England als eine der führenden Seemächte galt.
Die Sternwarte ist die zweitälteste ihrer Art in Europa. Nach der Gründung des Royal Greenwich Observatory im Jahr 1675 gab John Flamsteed, der erste königliche Hofastronom, den Bau der Sternwarte in Auftrag.Das Observatorium war gleichzeitig bis 1928 der Bezugspunkt für die Weltzeit. Die Zeit, zu der die Sonne im Mittel am höchsten am Himmel über Greenwich steht, wird als Greenwich Mean Time bezeichnet. Heute wird jedoch die Coordinated Universal Time, UTC, als Weltzeit verwendet. Der Grund dafür ist, dass es sich bei der UTC um eine künstliche Zeit handelt, die auf hochpräzisen Atomuhren basiert und sich dauerhaft anpasst. Daher ist sie deutlich genauer, als die GMT.
London-Besucher können einen Ausflug in den Greenwich Park machen und mit Blick auf die Themse sowohl den Park erlaufen als auch die Museen der Royal Museums Greenwich erkunden. Neben Wissenswertem zu Navigationswerkzeugen und Astronomie, bietet das Museum auch Einblicke in die ehemalige Wohnung des Hofastronomen Flamsteed.
Öffnungszeiten / Eintrittspreise:
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Foto: Royal Greenwich Observatory in London. Credit: Wikipedia/originalpickaxe.