Eine eigene Sternwarte. Das war das Versprechen, mit dem der Landesherr König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen den Astronomen Friedrich Wilhelm August Argelander 1836 nach Bonn lockte. Einige Jahre später ging es mit dem Bau los. Hierfür schloss sich der Astronom mit dem Universitätsbauinspektor Peter Josef Leydel zusammen. Innerhalb von vier Jahren bauten sie die Sternwarte im klassizistischen Stil. Nach ihrer Fertigstellung gehörte die Sternwarte zu den modernsten Sternwarten ihrer Zeit. Sie wurde optimal für die astronomische Arbeit ausgestattet, wie zum Beispiel mit Teleskopen, Barometern und astronomischen Pendeluhren. Das Heliometer der Sternwarte kann man heute im Universitätsmuseum Bonn besichtigen.
In seiner Zeit in Bonn hat der Astronom Angelander im Rahmen der „Bonner Durchmusterung“ weit über 300.000 Sterne mit ihrer Position und Helligkeit erfasst.
Zur Bauzeit der Sternwarte lag diese noch weit außerhalb der Stadt Bonn. Somit war sie vor Lichtverschmutzung weitgehend geschützt. Durch die Ausdehnung der Stadt liegt die Sternwarte jedoch heute in der Stadt selbst und ist nur noch ein Andenken an alte Zeiten. In Erinnerung daran wurde die Alte Sternwarte 2018 von der Internationalen Astronomischen Union zum bedeutenden astronomischen Erbe („Outstanding Astronomical Heritage“) ernannt.
Informationen zu Veranstaltungen: https://www.volkssternwarte-bonn.de/
Foto: Fernrohr einer Sternwarte. Credits: Pixabay/FSchiller.