Es ist ein Ort an dem der medizinische Fortschritt vorangetrieben und Prinzen geboren wurden: Im St. Mary‘s Hospital in London entdeckte Alexander Flemming im 20. Jahrhundert das Penicillin und rund ein halbes Jahrhundert später erblickte Prinz Harry dort das Licht der Welt.
Das Krankenhaus begann 1851 Patienten und Studierende aufzunehmen und war das erste Lehrkrankenhaus, das von Beginn an mit angeschlossener medizinischer Fakultät konzipiert war. Im 20. Jahrhundert begann die Mittelschicht, die Aufnahme in Krankenhäuser zu fordern und veranlasste den Staat so, den Zugang zu medizinischer Versorgung zu verbessern. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg arbeitete Almroth Wright im St. Mary’s und wurde für seine Arbeit am Typhus-Impfstoff zum Ritter geschlagen. 1912 delegierte Wright die Lehre der Bakteriologie an seinen Assistenten Alexander Fleming – der als Entdecker des Penicillins gilt. Damit öffnete er die Tür zur Ära der Antibiotika.
Während des Ersten Weltkrieges beriet er Chirurgen und infolgedessen verstarben weniger Verwundete an Wundbrand. Er beschäftigte sich mit Mikroben und Pilzen: Vor allem mit dem Penicillium notatum ̶ ein Schimmelpilz, dessen Stoffwechselprodukte dem Aufbau von anderen Mikroorganismen entgegenwirken. Diese sogenannte antibiotische Wirkung kann auch gesundes Gewebe angreifen, Flemming jedoch bewies 1932, dass das nicht auf Penicillin zutrifft und es als Antibiotikum gegen schädliche Bakterien eingesetzt werden kann.
Für Touristen lohnt es sich, auch die Umgebung des Krankenhauses zu erkunden. Das St. Mary‘s liegt gegenüber vom Hyde Park, an den auch der Kensington Palace grenzt. Im Park liegt die Serpentine Gallery, die wechselnde Kunstausstellungen ohne Eintritt bietet.
Foto: London. Credits: Pixabay/liushuquan .